Die fünf größten Mythen rund um SAP HANA

Die­ser Bei­trag erschien ursprüng­lich im SAP News Cen­ter.

Die In-Memo­ry-Tech­no­lo­gie SAP HANA gilt Ana­lys­ten zufol­ge als eine der größ­ten deut­schen Inno­va­ti­ons­leis­tun­gen der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te. Schließ­lich las­sen sich dar­über sowohl bestehen­de Kern­an­wen­dun­gen opti­mie­ren als auch inno­va­ti­ve Geschäfts­pro­zes­se und Anwen­dun­gen abbil­den. Zugleich ran­ken sich aber auch etli­che Mythen um SAP HANA. Wir räu­men damit auf.

Mythos 1: SAP HANA ist pri­mär eine Daten­bank »
Mythos 2: SAP HANA ist teu­er »
Mythos 3: SAP HANA ist nur für SAP-Anwen­dun­gen geeig­net »
Mythos 4: SAP HANA ist mit hohen Zusatz­kos­ten für Hard­ware ver­bun­den »
Mythos 5: SAP HANA ist nur für SAP-Exper­ten geeig­net »

Mythos 1: SAP HANA ist pri­mär eine Daten­bank
Das war ein­mal. Inner­halb der ver­gan­ge­nen Jah­re wur­de SAP HANA von einer rela­tio­na­len In-Memo­ry-Daten­bank zu einer viel­sei­ti­gen Platt­form wei­ter­ent­wi­ckelt. Die­se hilft nicht nur, IT-Land­schaf­ten zu ver­ein­fa­chen sowie Admi­nis­tra­ti­ons- und Ent­wick­lungs­kos­ten zu redu­zie­ren, son­dern gilt inzwi­schen vie­ler­orts als Fun­da­ment für das intel­li­gen­te Unter­neh­men.

Von der rela­tio­na­len In-Memo­ry-Daten­bank zur viel­sei­ti­gen Platt­form
Über die Platt­form las­sen sich
– bestehen­de Anwen­dun­gen nach­hal­tig beschleu­ni­gen
– ope­ra­ti­ve Daten in Echt­zeit kenn­zah­len­ba­siert aus­wer­ten
– loka­ti­ons­ba­sier­te (Spa­ti­al) sowie unstruk­tu­rier­te Mas­sen­da­ten in Echt­zeit ver­ar­bei­ten
– prä­dik­ti­ve Ana­ly­sen, Data Mining, Machi­ne Lear­ning und Block­chain-Tech­no­lo­gien rea­li­sie­ren
– inno­va­ti­ve Lösun­gen und Anwen­dun­gen für das intel­li­gen­te Unter­neh­men ganz­heit­lich umset­zen – von der Ent­wick­lung bis zur Bereit­stel­lung.

Mythos 2: SAP HANA ist teu­er
Vie­le Unter­neh­men glau­ben, sich SAP HANA nicht leis­ten zu kön­nen. Zugleich hat die SAP-Lizenz­po­li­tik in der Ver­gan­gen­heit etli­che Ent­schei­der ver­un­si­chert. Des­halb hat SAP zu Beginn des Jah­res ein neu­es Preis­mo­dell für die SAP HANA Full-Use-Lizenz ein­ge­führt. Es staf­felt die Inves­ti­ti­ons­kos­ten in fünf Stu­fen. Dabei gilt: Je höher das gesam­te Daten­vo­lu­men, des­to gerin­ger der Stück­preis der ein­zel­nen Daten­pa­ke­te. Im Bereich von 16 Tera­byte Daten auf­wärts zah­len Unter­neh­men nur noch ein Vier­tel der bis­he­ri­gen Kos­ten – und pro­fi­tie­ren gleich­zei­tig von deut­lich erwei­ter­ten Spei­cher­mög­lich­kei­ten. Denn dank impli­zi­ter Kom­pri­mie­rung bie­tet SAP HANA ein wesent­lich höhe­res Spei­cher­vo­lu­men als her­kömm­li­che Daten­platt­for­men.

Sorg­fäl­ti­ges Sizing redu­ziert Gesamt­kos­ten
Zugleich las­sen sich die Inves­ti­ti­ons­kos­ten auch durch ein sorg­fäl­ti­ges Sizing redu­zie­ren. Denn nur Daten, die im Pro­duk­tiv­sys­tem gehal­ten wer­den, fal­len unter die Lizenz­pflicht, aus­ge­la­ger­te Daten, Ent­wick­lungs- und Test­sys­te­me dage­gen nicht. Ein wei­te­rer Vor­teil: Wer ein­mal in die daten­ba­sier­te SAP HANA-Full-Use-Lizenz inves­tiert hat, muss kei­ne wei­te­ren SAP HANA-Auf­schlä­ge zah­len.

Umstel­lung auf SAP-HANA-Full-Use spart Kos­ten
Das ist bei der ein­ge­schränk­ten Run­time Edi­ti­on anders: Hier wer­den bei jedem Kauf einer neu­en SAP-Lizenz 15 Pro­zent SAP-HANA-Zuschlag fäl­lig. Wer dies künf­tig ver­hin­dern will, kann bestehen­de Run­time-Lizen­zen kos­ten­güns­tig auf SAP-HANA-Full-Use umstel­len. Und wer den Leis­tungs­um­fang der All­round-Platt­form erst ein­mal unver­bind­lich tes­ten möch­te, kann sich die kos­ten­lo­se Ver­si­on SAP HANA Express her­un­ter­la­den. Damit las­sen sich pro­duk­ti­ve Anwen­dun­gen mit gerin­gem Spei­cher­be­darf von bis zu 32 GByte kos­ten­frei ent­wi­ckeln, tes­ten und imple­men­tie­ren.

Mythos 3: SAP HANA ist nur für SAP-Anwen­dun­gen geeig­net
Um die­se Aus­sa­ge kor­rekt zu beleuch­ten gilt es, zwi­schen SAP HANA Run­time Edi­ti­on und SAP HANA Full-Use-Lizenz zu unter­schei­den. Kor­rekt ist, dass die SAP HANA Run­time Edi­ti­on aus­schließ­lich für den Ein­satz von SAP-Anwen­dun­gen kon­zi­piert ist und ledig­lich ein Arbei­ten auf Appli­ka­ti­ons­ebe­ne ermög­licht. SAP HANA Full-Use hin­ge­gen erschließt die vol­le Funk­tio­na­li­tät der Platt­form. Im Klar­text heißt das: Das Paket lässt sich mit SAP- und Nicht-SAP-Sys­te­men ein­set­zen und ist in der Lage, ver­teil­te Daten in hybri­den Umge­bun­gen zu ver­ar­bei­ten. Zudem ermög­licht die Voll­li­zenz, im Gegen­satz zur ein­ge­schränk­ten Ver­si­on, bei­spiels­wei­se das Arbei­ten auf Daten­ban­kebe­ne, die Nut­zung unter­schied­li­cher Funk­ti­ons­bi­blio­the­ken sowie die Ent­wick­lung nati­ver Anwen­dun­gen.

Mythos 4: SAP HANA ist mit hohen Zusatz­kos­ten für Hard­ware ver­bun­den
Das Vor­ur­teil, SAP HANA kön­ne nur über eine exo­ti­sche und teu­re Hard­ware betrie­ben wer­den, trifft eben­falls nicht zu. Die Anfor­de­run­gen an die Infra­struk­tur sind im Lau­fe der Jah­re gesun­ken. Heu­te lässt sich die Platt­form auf ver­schie­de­nen, zer­ti­fi­zier­ten Stan­dard-Indus­trie­kom­po­nen­ten nut­zen. Zudem kön­nen die Hard­ware­kos­ten durch sorg­fäl­ti­ges Sizing opti­miert wer­den. Denn die Grö­ße – und damit der Preis – des erfor­der­li­chen In-Memo­ry-Spei­chers lässt sich ganz ein­fach redu­zie­ren.

Intel­li­gen­tes Data Tier­ing redu­ziert Hard­ware­kos­ten
Dazu gilt es, die Nut­zungs­schich­ten im Warm-Stand­by auf güns­ti­ge­re Schich­ten – etwa Fest­plat­te, Cloud oder Hadoop – zu ver­la­gern. Das ver­än­dert die Zugriffs­zei­ten auf aktiv genutz­te Daten kaum, redu­ziert die erfor­der­li­chen Infra­struk­tur­in­ves­ti­tio­nen aber spür­bar. Durch intel­li­gen­tes Data Tier­ing wird die­se Ver­la­ge­rung auto­ma­ti­siert.

Anfangs­in­ves­ti­tio­nen gering hal­ten — SAP HANA aus der Cloud nut­zen
Last but not least bie­tet SAP die In-Memo­ry-Platt­form auch über unter­schied­li­che Bereit­stel­lungs­mo­du­le an: Wer hohe Anfangs­in­ves­ti­tio­nen ver­mei­den will, kann SAP HANA auch aus der Cloud bezie­hen oder ein hybri­des Bereit­stel­lungs­mo­dell wäh­len. Ins­ge­samt unter­schei­den sich damit die Hard­ware­kos­ten für den Betrieb von SAP HANA  heu­te kaum noch von denen einer klas­si­schen Daten­bank-Infra­struk­tur.

Mythos 5: SAP HANA ist nur für SAP-Exper­ten geeig­net
SAP HANA ist eine offe­ne Platt­form, die unter­schied­lichs­te Pro­gram­mier­stan­dards unter­stützt – dar­un­ter auch die weit ver­brei­te­te Daten­bank­spra­che SQL. Dem­entspre­chend lässt sich SAP HANA neben SAP-Anwen­dun­gen pro­blem­los auch als Daten­bank­platt­form für die Appli­ka­tio­nen von Dritt­an­bie­tern nut­zen und erfor­dert somit kei­ne tie­fer­ge­hen­den SAP-Pro­gram­mier­kennt­nis­se. Kon­kret heißt das: Über SAP HANA las­sen sich Tabel­len nativ – also ohne ABAP – anle­gen, befül­len und per SQL-Befehl aus­le­sen. Dazu ste­hen außer­dem geeig­ne­te Tools zur Ver­fü­gung. Dar­über hin­aus unter­stützt SAP HANA auch SAP UI5/Fiori und damit das Design nati­ver Unter­neh­mens­an­wen­dun­gen. Die in SAP UI5 ent­hal­te­nen Inter­ak­ti­ons­pat­terns erleich­tern die Ent­wick­lung betriebs­wirt­schaft­li­cher Appli­ka­tio­nen und beschleu­ni­gen somit deren Bereit­stel­lung.