SAP stellt neues Preismodell für SAP S/4HANA vor

Andreas Köhler
CEO

Immer mehr Drittlösungen, Bots und IoT-Geräte greifen auf SAP-Systeme zu

Bisher orientierte sich das Lizenzmodell für SAP ERP und SAP S/4HANA an der Zahl der Nutzer (User-basiert). Seit einiger Zeit nutzen aber nicht mehr nur User von SAP-Anwenderunternehmen ihre jeweils eigenen SAP-Systeme. Auch Geschäftspartner und Endkunden, Anwendungen von Drittanbietern und IoT-Geräte, Bots und automatisierte Systeme greifen auf den digitalen Kern von SAP zu. In einem solchen Fall – also immer dann, wenn ein Anwender, ein Gerät oder eine Software auf ein SAP-System zugreift, ohne sich selbst im System anzumelden, sprechen wir von indirektem Zugriff.

Neues S/4HANA Lizenzmodell unterscheidet zwischen direktem und indirektem Zugriff

Weil aufgrund dieser Entwicklung nicht immer klar war, welche und wie viele Lizenzen notwendig sind, hat die SAP ein neues Preismodell entwickelt, das zwischen direktem oder menschlichem Zugriff einerseits und indirektem oder digitalem Zugriff andererseits unterscheidet. Der neue Ansatz soll dafür sorgen, dass Kunden ihre SAP-Lizenzen künftig leichter und transparenter nutzen können.

Das neue Lizenzmodell orientiert sich an den vom System verarbeiteten Transaktionen und Dokumenten (Outcome-basiert).

Lesen und Aktualisieren von SAP-Dokumenten bleibt kostenfei

Die gute Nachricht ist: Nach wie vor können sowohl SAP-Anwenderunternehmen als auch Geräte oder Anwender, die von außen auf das SAP-System zugreifen, dies völlig kostenlos tun. Das Lesen, Aktualisieren und Löschen von bestehenden Dokumenten bleibt komplett kostenfrei. Auch wenn ein User von einer anderen SAP-Lösung, zum Beispiel einer SAP Branchenlösung oder einer Lösungserweiterung, auf SAP S/4HANA zugreift, fallen keine zusätzlichen Gebühren an – vorausgesetzt, das Unternehmen hat die SAP-Lösung korrekt lizenziert. Erst wenn eine Transaktion aus einem anderen System, zum Beispiel einem Webshop oder einem CRM-System, in das SAP-System übernommen wird, fallen Gebühren an.

Klare Preislisten für Lizenzierung, Nutzung und Compliance

Das Preismodell ist in enger Zusammenarbeit mit Anwendergruppen, Kunden, Partnern und Analysten entstanden und schafft klare Regeln bei den Themen Lizenzierung, Nutzung und Compliance. Es unterscheidet zwischen:

 

  • Direktem Zugriff/Human Access. Direkter Zugriff erfolgt dabei, wenn ein Nutzer auf den digitalen Kern von SAP zugreift.
  • Indirektem Zugriff/Digital Access. Indirekter Zugriff erfolgt, wenn Geräte, Bots oder automatisierte Systeme auf den digitalen Kern zugreifen oder wenn Personen, Geräte oder Systeme den digitalen Kern indirekt über eine zwischengeschaltete Software eines anderen Anbieters nutzen – zum Beispiel ein Nicht-SAP-Frontend, eine eigenentwickelte Kundenlösung oder die Anwendung eines Drittanbieters.

Anwenderunternehmen können selbst entscheiden, ob sie auf das neue Preismodell wechseln oder weiterhin User-basiert abrechnen wollen.

SAP-Kunden haben die Wahl zwischen altem und neuem Preismodell

Gültig ist das neue SAP-Modell sowohl für den digitalen Kern – also SAP S/4HANA und SAP S/4HANA Cloud – als auch für SAP ERP. Bestandskunden können wahlweise beim bisherigen Modell bleiben oder auf das neue, dokumentenbasierte Preismodell wechseln – je nachdem, welches Modell besser zu ihren SAP- und Drittanwendungen passt. Kunden, die das neue Preismodell bevorzugen, bietet die SAP spezielle Konversionsangebote, mit deren Hilfe sie vom bestehenden auf das neue Preismodell wechseln können.

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