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Besser planen, schneller reagieren – mit Predictive Material and Resource Planning (pMRP)

Alexander Rechter 
Project Manager

Früher waren die Herausforderungen für produzierende Unternehmen häufig zeitlich und lokal begrenzt. In der globalen Wirtschaft mit ihren zahlreichen Abhängigkeiten und Unwägbarkeiten haben sie dagegen nur geringen Einfluss auf die Rahmenbedingungen ihrer Fertigung. Wenn pandemiebedingt die Lieferkette stockt oder Ressourcen aufgrund von internationalen Konflikten knapp werden, können Unternehmen dem nur wenig entgegensetzen.

Welche Szenarien deckt pMRP ab?

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Bei der Simulation erstellt das System vereinfachte Daten auf der Grundlage des prognostizierten Produktbedarfs und der Stammdaten für die Material- und Ressourcenplanung, die als Referenzdaten in pMRP verwendet werden.

Intelligente Simulationen für mehr Planungssicherheit

Umso wichtiger ist es, dass sie flexibel auf sich ändernde Gegebenheiten reagieren können. Bezogen auf die Materialbedarfsplanung heißt das: weg von der klassischen Planung auf Basis historischer Daten, hin zu einer Bedarfsplanung, die auf aktuellen Daten, vorausschauender Modellierung und intelligenten Simulationen beruht.

Mit der vorausschauenden Material- und Ressourcenplanung (Predictive Material and Resource Planning, kurz: pMRP), die zum Funktionsumfang von SAP S/4HANA gehört, gelingt ihnen das sehr einfach. pMRP ist ein Werkzeug, das es Produktionsplanern ermöglicht, einen simulierten Planungslauf durchzuführen und die Planungsergebnisse auszuwerten, um fundierte Entscheidungen für ihre Produktionsplanung zu treffen und bei Bedarf Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

Die Bedarfssimulation zeigt auf, welche Wochen des Planungshorizonts von den prognostizierten Kapazitätsproblemen betroffen sind, liefert Details über das Ausmaß des Engpasses und bietet Links zu den wahrscheinlichsten nächsten Navigationsschritten.

Kapazitätsprobleme frühzeitig erkennen und beheben

Dafür nutzt pMRP historische Daten, aber auch Daten aus anderen Quellen, um Vorhersagen zu treffen und Entscheidungen zu automatisieren, die zur Optimierung der Material- und Ressourcenplanung beitragen. Im Kern zielt pMRP darauf ab, die Effektivität und Effizienz in der Planung zu steigern, indem es die Planung von Nachfrage und Angebot optimiert und dabei sicherstellt, dass Unternehmen immer über genügend Materialien und Ressourcen verfügen, um ihre Produktionspläne zu erfüllen.

Auf Basis eines vereinfachten Bedarfsplans und Materialbedarfsalgorithmus‘ können sie so frühestmöglich potenzielle Kapazitätsprobleme erkennen, eine grobe Beschaffungs- und Kontraktplanung unter Berücksichtigung von Lieferantenrestriktionen durchführen und mögliche Lösungen bewerten. Nicht nur Materialen und Maschinenkapazitäten lassen sich auf diese Weise planen. Auch die Planung des Personalbedarfs ist mit pMRP möglich. Das ist vor allem für Unternehmen wichtig, bei denen eher die beteiligten Personen der Engpass sind und weniger die Anlagen.

Die Kapazitätssimulation zeigt das Kapazitätsangebot pro Arbeitsplatz und Woche an und zusätzlich die Kapazitätsauslastung und die daraus resultierenden Unter- oder Überlastungen. Wenn ein Kapazitätsproblem erkannt wird, bietet das System verschiedene Lösungsmöglichkeiten an, wie damit umzugehen ist.

Flexible Planung auch bei geänderten Rahmenbedingungen

Die Simulation bietet Produktionsplanern eine Grundlage zur Entscheidungsfindung auch bei geänderten Rahmenbedingungen, z.B. im Hinblick auf Bedarfsplanung, Einsatzpläne, Vorfertigung oder Make-or-buy-Entscheidungen. Hierfür lassen sich mehrere Szenarien definieren, die nach einer fachlichen Beurteilung operativ freigeschaltet werden können.

Predictive Material and Resource Planning enthält unter anderem Funktionen für die:

  • Simulation von Bedarfen inklusive
      • tabellarischer Übersicht über die Bedarfe der kommenden Monat
      • KPIs zur Analyse der aktuellen Kapazitätssituation
      • simulativer Anpassung der Bedarfe zur Prüfung von Kapazitätssituationen
      • Prüfung der Durchführbarkeit von Prognosen inkl. Verfügbarkeit von Kapazitäten und Lieferanten
      • Verhinderung von Stock-outs
  • Erkennung von Kapazitätsengpässen inklusive
      • Auswertungen über die aktuellen und zukünftigen Auslastungen von Ressourcen
      • Darstellung der Überlasten eines Monats
      • Simulation der Kapazitätssituation bei einer sich verändernden Bedarfssituation
      • Anpassung von Schichtprogrammen oder Erweiterung der Maschinenkapazität
  • Reaktion auf Kapazitätsengpässe inklusive
      • Vorschläge zum Vorziehen von Bedarfen auf Basis von freien Kapazitätsslots
      • Beachtung von alternativen Fertigungsversionen, sodass die Fertigung auf alternative Produktionslinien verschoben werden kann
      • Anpassung von Schichtprogrammen oder Erweiterung der Maschinenkapazität
      • Vorbereitung für erwartetes Fertigungsvolumen
  • Strategische Beschaffung inklusive
      • Überblick über den Komponentenbedarf in den kommenden Monaten
      • Nachverhandlung von Kontrakten durch vorzeitig ersichtliche Skaleneffekte
      • Herleitung des zukünftigen Komponentenbedarfs
      • Erstellung von mittel- und langfristiger Übersicht auf Komponenten- und Kaufteillevel

Die mehrstufige Materialsimulation ermöglicht es, die Stückliste eines ausgewählten Materials aufzuschlüsseln, um den Ursprung eines Engpasses zu ermitteln. Auf der Grundlage der Ergebnisse bietet sie Strategien zur Behebung an.

Mit der Nutzung von Predictive Material and Resource Planning ergeben sich also viele konkrete Vorteile für mittelständische Unternehmen.

Verbesserte Prognosen: Durch die Nutzung von pMRP können Unternehmen genauere Vorhersagen für die Nachfrage nach Materialien und Ressourcen treffen. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Lieferketten besser zu planen und Engpässe zu vermeiden.

Reduzierte Bestandskosten: In der Folge können die Unternehmen ihre Materialbestände optimieren und sowohl Überbestände als auch Fehlbestände vermeiden. Dadurch sparen sie Lagerkosten und profitieren von einer verbesserten Rendite.

Verbesserte Lieferperformance: Durch die Optimierung der Material- und Ressourcenplanung kann pMRP dazu beitragen, dass Unternehmen pünktlicher liefern und Engpässe und Lieferverzögerungen komplett vermeiden. Als Folge können sie ihre Kundenzufriedenheit verbessern. Gleichzeitig können sie schneller und effektiv auf Nachfrageänderungen reagieren.

Höhere Produktivität: Wenn alle benötigten Ressourcen jederzeit in ausreichender Menge vorhanden sind, können Unternehmen ihre Produktionsprozesse optimieren und die Produktivität steigern.

Automatisierte Entscheidungen: Teilbereiche der Material- und Ressourcenplanung lassen sich automatisieren und die Fehlerquote durch fehlerhafte oder veraltete Daten sinkt.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur vorausschauenden Material- und Ressourcenplanung in SAP S/4HANA haben.