Kapazitäts- und Feinplanung direkt im ERP-System – mit „SAP S/4HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“

Jeder, der mit Produktionsplanung befasst ist, kennt das Problem: Wie lassen sich Produktionskapazitäten bestmöglich auslasten, ohne dass Liefertreue und Flexibilität leiden? Die Antwort: Eine granulare Fein- und Kapazitätsplanung unterstützt dabei, möglichst wirtschaftlich zu produzieren und gleichzeitig schnelle und verbindliche Lieferzeiten zu garantieren.

PP/DS unterstützt bei der Produktions- und Feinplanung

Genau für diesen Zweck hat die SAP ein wertvolles Tool im Portfolio: das Modul Production Planning & Detailed Scheduling (PP/DS). Es ist Bestandteil der Lösung SAP Advanced Planning & Optimization (APO), die bislang als separates Add-on zusätzlich zu SAP ERP erhältlich war.

Trotz der vielen Vorteile, die produzierende Unternehmen sowohl durch SAP APO als auch durch PP/DS generieren, nutzen viele mittelständische SAP-Anwender die Lösung bislang nicht. Der Grund: SAP APO musste bis vor Kurzem aufwändig mit dem ERP-System verknüpft werden, die Komplexität der Systemlandschaft war entsprechend hoch. Und auch der Betrieb des Add-ons war zeit- und kostenintensiv.

Die Produktions- und Feinplanung ist integraler Bestandteil von SAP S/4HAHA.

Kapazitäts- und Feinplanung ist in SAP S/4HANA enthalten

Mit SAP S/4HANA hat sich das geändert. Seit Herbst letzten Jahres ist die Produktionsplanung integraler Bestandteil der Logistikfunktion in SAP S/4HANA und heißt dort „SAP S/4 HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“. Das bedeutet: Produktionsplaner können die Kapazitäts- und Feinplanung direkt in SAP S/4HANA vornehmen und profitieren damit von den vielen Möglichkeiten, die das Tool bietet.

 

  • Im Gegensatz zur tagesgenauen Planung bietet „SAP S/4 HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“ eine uhrzeitgenaue Einplanung von Bedarfen, was vor allem bei Just-in-Time-Prozessen und der Transportplanung von Bedeutung ist.

Mithilfe des Production Scheduling Boards können Planer den Ressourcenplan und die Bestelldaten und -zeiten im Detail optimieren und planen.

  • Ohne „SAP S/4 HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“ werden Mengen und Kapazitäten getrennt voneinander geplant. Mit der Funktion ist eine integrierte Betrachtung von Verfügbarkeiten und Kapazitäten möglich. Planer werden dabei unterstützt, Mengen nur dann für die Produktion einzuplanen, wenn ausreichend Kapazität in Form von Maschinen, Personal und Werkzeugen zur Verfügung steht.

 

  • Bestandteil von „SAP S/4 HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“ ist auch die Feinplanungsoptimierung, die Termine, Überlasten und Rüstzeiten gleichzeitig betrachtet. So lassen sich beispielsweise Verspätungen oder Rüstzeiten minimieren oder priorisierte Aufträge bevorzugt einplanen.

Die Funktion „Create Optimal Orders for Shipment “ listet alle Materialien auf, die in naher Zukunft bestellt werden müssen und schlägt Bestellmengen und -zeiten vor.

  • Mit „SAP S/4HANA Manufacturing for Planning and Scheduling“ lassen sich Beziehungen zwischen Bedarfs- und Beschaffungselementen herstellen, die auch bei Verschiebung des Bedarfes über alle Stücklistenstufen und -komponenten berücksichtigt werden.

 

  • Außerdem stehen eine Vielzahl verschiedener Planungsalgorithmen für die Bedarfs- und Terminplanung zur Verfügung. Das Ergebnis des Produktionsplanungslaufes ist ein Beschaffungsplan, in dem möglichst viele Rahmenbedingungen der Planung (Kapazitätsengpässe, Terminerfordernisse) bereits berücksichtigt sind.

Mit der Funktion „Monitor Capacity Utilization“ können Planer die Auslastung von Ressourcen überwachen und sowohl Kapazitätsüber- als auch -unterlasten erkennen.

  • Dank leistungsfähiger Technologien und dem Wegfall von Schnittstellen läuft der gesamte Planungsprozess in SAP S/4HANA zudem sehr viel schneller ab als zuvor. Der Zeitaufwand für die Materialbedarfsplanung lässt sich so potenziell von mehreren Stunden auf wenige Minuten verringern, während zugleich eine intelligente restriktionsbasierte Planung und Terminierung unterstützt wird.

 

Auch die Verfügbarkeitsprüfung ist Bestandteil von SAP S/4HANA

Und noch eine weitere Komponente, die Teil von SAP APO war und bisher nicht standardmäßig in SAP ERP zur Verfügung stand, können produzierende Unternehmen mit SAP S/4HANA nutzen: die Funktionalität Advanced Available to Promise (aATP). aATP ermöglicht die Verwaltung von Lieferkontingenten und unterstützt ATP-Bestellbestätigungen in Echtzeit. Sie unterstützt Unternehmen dabei, Liefertermine zu bestätigen – und zwar auf der Grundlage der aktuellen Lieferkette und Verfügbarkeiten und nicht anhand veralteter Lieferzeiten und Durchschnittswerte.

Bestellungen und Termine auf der Basis von Echtzeitdaten bestätigen

Dafür werden Daten wie Bestellungen aus ERP-Auftragsmanagementsystemen geprüft und dann mit aktuellen Lagerbeständen, Planaufträgen und geplanten Zugängen abgeglichen. Erst nach dieser Analyse wird eine Bestätigung ausgegeben, die Angaben zu Datum, Menge und Standort enthält. Entsprechende Ressourcen in der Lieferkette werden reserviert, um sicherzustellen, dass eingehende Aufträge bereits bestehende Bestätigungen nicht beeinträchtigen.

Mit der Integration der Produktionsplanung und der Verfügbarkeitsprüfung in den Kern von SAP S/4HANA können Anwenderunternehmen also ihre Kunden noch schneller und besser bedienen und gleichzeitig die eigenen Ressourcen bestmöglich ausschöpfen.